Is_was_doc Husten

Is was Doc?
Ja, Husten.

Husten ist ein häufiges Symptom und fast alle haben ihn schonmal gehabt. Aber die Ursachen sind vielfältig und seine Verläufe reichen von harmlos bis lebensbedrohend. Daher ist es wichtig, die Entwicklung zu beobachten und relativ frühzeitig die Gefährdung einzuschätzen. Wir unterscheiden den Husten als Abwehrmaßnahme, z. B. beim Verschlucken oder als Kankheitssymptom z.B. bei Erkältungen, das ist unser Thema heute.

In den meisten Fällen ist die Ursache für Husten ein Virusinfekt, der im Nasenrachenraum und Nasennebenhöhlen beginnen kann. Zunächst hat man nur Schnupfen und einen rauen Hals, bzw Halsschmerzen und innnerhalb von eins bis drei Tagen steigt der Virus abwärts und erfaßt die Luftröhre und Bronchien. Es kommt zu einer Reizung der Schleimhaut und es entwickelt sich ein trockener Reizhusten, wir nennen ihn auch unproduktiven Husten. In dieser Phase ist es gut zu versuchen, die Zellen der Bronchialschleimhaut zur Flüßigkeitproduktion anzuregen, das heißt, wir sollen mehr trinken und Schleim lösende-produzierende Medikamente einnehmen. Es gibt eine Fülle von unterschiedlichen meist aus Pflanzen gewonnene Säfte, die individuell eine unterschiedliche Wirksamkeit entfalten. Als Beispiel für die Phytomedizin: Prospan Saft (Efeu), Bronchikum Saft (Thymian). Synthetischer Schleimlöser: Ambroxol (Mucosolvan). Zu beachten ist, dass die PhytoPharmaka alkoholische oft alkoholische Extrakte der Pflanze sind und in seltenen Fällen noch geringe Mengen von Restalkohol enthalten können – ist extra gekennzeichnet. Diese sollten für Kinder nicht verwendet werden, da die kindliche Leber Alkohol kaum entgiften kann und im Verhälnis zum Gewicht der Kinder auch ein niedriger prozentualer Inhalt schädigen kann.

Neben der Möglichkeit der oralen Medikation zur Schleimlösung gibt es auch externe Behandlungsmethoden über die Haut. Hierbei sei aber gleich vorweg betont, dass dies Art für Kinder unter einem Jahr nicht und frühestens ab dritten Lebensjahr eingesetzt werden sollen, da diese Methoden, zwar individuell unterschiedlich, aber immer unkontrolliert eine Schleimlösung verusachen können, die besonders bei Säuglingen, die noch eine relativ schwache Atemmuskulatur haben, zu einem Sekretstau führen können, der sich dann zu einer Luftnot und/oder Lungenentzündung weiterentwickelt.

Also ab dritten Lebensjahr können die Brustwickel, Salbenbehandlungen und Ähnliches zusätzlich oder alternativ zum Einsatz kommen. Einer der bekanntesten Wickel ist der Prießnitz-Wickel, in der Naturheilkunde etwa seit 1830 angewendet. Es ist ein feuchter kalter Wickel, der mit Kräutern, Heu (Vorsicht Allergiker) versetzt werden kann und für jeweils 15 Minuten auf die fordere Brustwand aufgelegt wird. Man kann diese Wickel auch warm auflegen, nur mit einem Heilkräuter z.B. Thymian versehen, es gibt eine Menge Rezepte und Variationen, es bedarf einer gewissen Erfahrung im Umgang und der Reaktion des jeweiligen Patienten auf diese Methode, um ein wirksames Ergebnis zu erzielen, aber es ist eine Möglichkeit helfen zu können, wenn hergestellte Arzneimittel nicht zu bekommen sind.

Die Wirkung von Brustwickel und Salbenwickel beruht auf die Reizung des zur Lunge gehörenden Dermatoms, also der Vorderwand des Brustkorbes, die reflektorisch zu einer Mehrdurchblutung der Lunge führt und damit zu eine Aktivierung der Becherzellen in der Bronchialschleimhaut, die zu einer vermehrten Schleimbildung und Lösung führt. Als Salben kommen ebenfalls die unterschiedlichsten Rezepturen zusammen, meisten verbunden mit ätherischen Ölen: zB. Wick Salbe, Pinimenthol Salbe, Transpulmin. Steht es nicht zu Verfügung kann man auch angewärmtes Gänsefett Olivenöl u.v.m auftragen und mit einem warmen Tuch abdecken.

Wenn der Husten in der weiteren Krankheitentwicklung dann produktiver wird, d.h. man hustet Schleim ab, dann kann auf ein zusätzliches Mittel eingesetzt werden, dass in der Lage ist, durch Trennung der Sulfitbrücken im Schleim, den Auswurf dünnflüssiger und dadurch leichter abhustbar zumachen: das Acetylcystein, kurz ACC genannt.

Fortsetzung: Nächtlicher Reizhusten, warum schläft der Doktor und ich nicht? (Scherz)

Dr. Horst Magers

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