Is_was_doc – Sonnenbrand-2

Is was Doc?
Ja, Sonnenbrand 2.

Wie lange kann ich meine sonst bedeckte Haut ungeschützt der Sonne aussetzen, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen? Circa von Juni bis September hält die Haut etwa 15 Minuten ohne Schutz der Sonne stand ohne Sonnenbrand zubekommen. Wenn man in Bewegung ist, z.B. Sport treibt, verängert sich diese Zeit, weil die Haut durch die bessere Durchblutung ihren Sonneneigenschutz verbessert, die Bräunung wird auch im Vergleich zum Sonnen in Ruhe intensiver. Nimmt man Sonnenschutzcreme verlängert sich der Schutz um den Faktor, der auf der Flasche steht. Also Faktor 20 = 20 x 15 Min. also ca. 5 Std.. Aber Achtung, dies gilt nur bei bestimmten Voraussetzung: z. B. 2 mg/cm² Creme auftragen gibt den Vollschutz Faktor 20, trägt man dagegen in Normalstärke auf, wird nur für 60 % der Zeit der volle Sonnenbrandschutz erreicht. Es gibt unterschiedliche Formen von Salben, Gels, Cremen, Fluids, Sprays für unterschiedliches Alter und Körperteile, Hauttypen und allergiegefährdeten, für Bergurlaub oder See, wasserfest und schweißreistent, Dauer der Haltbarkeit. Eine sorgfältige Planung vor dem Urlaub mit einer kompetenten Beratung z. B. in der Apotheke ermöglicht die richtige Strategie des Sonnenschutz und Wahl das wirksamsten Mittels. Warum dieser Aufwand? Weil jeder vermiedene Sonnenbrand im Leben uns einen Schritt weiter weg von einem Hautkrebs bringt.

Die Pharmazeutin Leonie Geenen, aus der Hubertusapotheke, Arnstein, hat im Folgenden einen Abriss über die richtige Wahl von Sonnencremes erstellt: Die Haut verändert ihre Eigenschaften im Laufe des Alters und so muss auch der Sonnenschutz an die Beschaffenheit der Haut angepasst werden. Grundsätzlich sollte der Lichtschutzfaktor 50 gewählt werden, da der UV-Index auch in unseren Breitengraden sehr gestiegen ist. Für Kinder wird empfohlen auf Sonnencremes mit mineralischen Filtern wie Zinkoxid und Titandioxid zurückzugreifen, da diese nur als mechanische Schutzbarriere auf der Haut liegen und nicht über die Haut aufgenommen werden. Hier sind dank moderner Nanotechnologie auch die Zeiten der dicken weißen Cremeschichten vorbei. Die chemischen Filter wurden ebenfalls weiterentwickelt und sind auch heute für Kinder geeignet. Vermeiden sollte man hier allerdings die Filter Octocrylen und Ethylhexyl-Methylzinnamat, die im Verdacht stehen, über die Haut aufgenommen, hormonell wirksam sein zu können.

Ausgenommen von den Empfehlungen für Kinder sind Babys im Alter von 0-1 Jahr. In dieser Zeit ist die Haut besonders sensibel und empfindlich. Für Babys wird daher empfohlen die direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden und nur bei unvermeidlicher Exposition auf einen mineralischen Sonnenschutz ohne Duft-, Farb-, und Konservierungsstoffe zurückzugreifen. Bei Babys sind UV-Schutzkleider und Hüte deshalb unabdingbar. Für Erwachsene stehen eine Vielzahl von Produkten zur Auswahl. Wichtig ist hier den eigenen Hauttyp zu kennen. Habe ich empfindliche Haut oder neige ich zu Allergien? Dann wird vor allem ein Sonnenschutz ohne Duftstoffen empfohlen. Auch für trockene oder fettige Haut stehen verschiedene Produkte in verschiedenen Texturen zur Verfügung. Die Gesichtshaut ist zudem meist empfindlicher als der Rest vom Körper und zudem dauerhaft der UV-Strahlung ausgesetzt, deshalb braucht diese Partie besondere Aufmerksamkeit. Für den Schutz der Gesichtshaut gibt es viele verschiedene Formulierungen, die zu jedem Hauttyp passen. Ein leichtes Fluid für die zu Glanz neigende Haut, oder eine Creme mit Zusatz von Hyaluronsäure für die trockene Haut. Auch für die Haut im Alter, die vermehrt zu Hyperpigmentierung neigt, gibt es den passenden Sonnenschutz, der präventiv wirksam ist und die Haut pflegt. Abgesehen vom Hauttyp spielt auch die Aktivität bei der Auswahl des richtigen Sonnenschutzes eine Rolle. Geht es im zum Baden an den Strand oder zum Wandern in die Berge? In beiden Fällen ist ein schweiß- und wasserfester Schutz zu empfehlen, der auch regelmäßig nachgetragen werden sollte. Hierfür stehen Sprays zur Verfügung die sich ohne Verreiben auch unterwegs schnell auftragen lassen. Wichtig ist auch vor dem Urlaub auf die Haltbarkeit zu achten, um Hautirritationen zu vermeiden. Eine kompetente Beratung in Ihrer Apotheke kann helfen den richtigen Sonnenschutz für jeden Hauttyp und jedes Alter zu wählen.

Zum Schluss noch ein Vorschlag, falls die Präventionsmaßnahmen versäumt werden und die Haus „angegrillt“ wird. Die After-Sun-Cremes sind nach längerem Sonnenkontakt immer zu empfehlen, aber bei einer solchen „Katastrophe“ nicht ausreichend. In diesem Fall sollte ein wirksames Hausmittel angewandt werden: Naturjoghurt oder Magerquark aus dem Kühlschrank, etwa einen halben Zentimeter dick auf die brennende, hitzegestaute Haut auftragen. Die ersten drei- bis viermal sollte nach 20 Minuten die Auflage frisch aufgetragen werden, um möglich viel Hitze der Haut zu entziehen, wobei die Molke gleichzeitig eine Beruhigung der Haut bewirkt. Die nächste Auflage kann dann eine halbe bis dreiviertel Stunde belassen werden. Danach hat in der Regel der brennende Schmerz nachgelassen und eine abschließende Behandlung mit einer After-Sun-Creme ist sinnvoll. Eine erneute Sonnenexpostition unter Schutzmaßnahmen sollte frühestens nach einer Woche erfolgen, wenn der Sonnenbrand abgeklungen ist. Sonst muss länger gewartet werden.

Dr. Horst Magers

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